Offener Brief zu Ihrer "Bewerbungsrede" in der Mitgliederversammlung "Bündnis 21-Ja zu KW"
Sehr geehrte Frau Wiezorek,
falls Sie Bürgermeisterin werden sollten, sind Sie auch unsere Bürgermeisterin, unabhängig davon, ob wir Sie gewählt haben oder nicht. Deshalb haben wir Ihre gestrige Rede via Live-Stream verfolgt, leider aber nichts wirklich Erhellendes darüber erfahren, welche zentralen Probleme Sie in unserer Stadt sehen und wie Sie diese Probleme lösen möchten. Aber deshalb schreiben wir Ihnen nicht.
Sie haben uns gestern in Ihrer Rede öffentlich bezichtigt, dass wir Sie und Ihre Arbeit in der Stadtverwaltung mit unseren aktuellen Petitionen diskreditieren wollen. Statt zu zählen, wie oft Ihr Name in unseren aktuellen Petitionen genannt wird, wäre es natürlich sinnvoller gewesen, sich mit ihrem Inhalt auseinanderzusetzen. Ihr öffentlicher Vorwurf mit Nennung unseres Namens ist nicht nur sachlich falsch, sondern schlicht empörend. Sie betreiben damit aktiv Rufmord.
"Diskreditierung" wird wie folgt erklärt (Zitat https://de.wikipedia.org/wiki/Diskreditierung): "Als Diskreditierung bezeichnet man das gezielte Untergraben des in eine Person oder Sache gesetzten Vertrauens in der Öffentlichkeit. Mittel der Diskreditierung sind Verleumdung, Indiskretionen oder das Verbreiten von Gerüchten."
Weder verleumden wir Sie in unseren beiden Petitionen zur angeblich "bewährten", jedoch absolut obrigkeitsstaatlich geprägten Verfahrensweise der (Nicht-)Information der betroffenen Anwohner/-innen und der parlamentarischen Gremien im Zuge von Anliegerstraßen-Bauvorhaben ("Sandpisten-Programm"). Noch enthalten beide Petitionen Indiskretionen, noch werden Gerüchte verbreitet. Allerdings üben wir Kritik an der angeblich "bewährten" Art, wie Sie zahlungspflichtige Sandpisten-Anwohner/-innen und parlamentarische Gremien "informieren", aber tatsächlich nicht beteiligen. Diese "Informationen" sind nämlich so spärlich, dass sich weder Betroffene noch Ortsbeiräte noch Stadträte tatsächlich ein wirkliches "Bild" von einem Straßenbau-Vorhaben machen können. Das ist scheindemokratisch und bürgerfern.
Wie Ihnen sehr wohl bekannt ist, haben wir seit vielen Jahren vergeblich versucht, eine für alle Beteiligten sinnvolle und kostengünstigere Vorgehensweise zur Beseitigung der Sandpisten im Stadtgebiet zu erreichen.
Auslöser unserer beiden aktuellen Petitionen ist der geplante, aber in mehrfacher Hinsicht absurde Lindenweg-Teilstückchen-Straßenbau, von dem wir selbst betroffen sind. Auf uns Anwohner kommen Kosten zwischen 10.000 € und 20.000 € zu, je nach Grundstücksgröße. Es geht also nicht um Sie als Bürgermeisterkandidatin, sondern um die von Ihnen als zuständiger Fachbereichsleiterin zu verantwortende Art und Weise, wie mit Anwohnern und parlamentarischen Gremien unserer Stadt scheindemokratisch umgegangen wird.
Entweder Sie haben das Fremdwort "Diskreditierung" irrtümlich falsch benutzt und wollten eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass Sie sich von uns zu Unrecht kritisiert fühlen, oder Sie wissen sehr genau, was unter "Diskreditierung" zu verstehen ist, und haben uns vorsätzlich öffentlich diffamiert.
Wir fordern Sie auf, derartige personenbezogene Falschbehauptungen in der Öffentlichkeit zukünftig zu unterlassen und sich öffentlich für Ihre Falschbehauptung zu entschuldigen.
Hochachtungsvoll
Gesine und Wolfgang Almus
OT Zernsdorf
  
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