Ennullat sagt, weshalb er wieder Bürgermeister werden will
Klartext: Swen Ennullat sagt, weshalb er wieder Bürgermeister werden will
Es ist eine Überraschung, aber längst keine Seltenheit, dass ein abgewählter Bürgermeister erneut zur Wahl um das höchste Amt einer Kommune antritt. Swen Ennullat wird am 4.Juli zum zweiten Mal nach 2017 Anlauf auf den Chefsessel im Königs Wusterhausener Rathaus nehmen. Der Schulzendorfer sprach mit ihm.
Erst vor wenigen Wochen wurden Sie als Bürgermeister abgewählt. Wann ist der Gedanke geboren, erneut für den Posten zu kandidieren?
Swen Ennullat: Der Impuls wuchs aus dem Zuspruch, den ich während und vor allem nach dem Bürgerentscheid durch viele Bürgerinnen und Bürger bekam. Die Enttäuschung darüber, dass man mit Lügen und Diffamierungen meine Abwahl erreichen konnte, hat die Menschen offensichtlich tief getroffen. Entscheidend für meine erneute Kandidatur war jedoch meine Familie, die mich darin bestärkte. Wir waren ja auch gemeinsam von der Kampagne im Vorfeld des Bürgerentscheids betroffen.
Ihnen wurden schwere Fehler im Führungsstil vorgeworfen, die sich inzwischen zwar als erfunden herausgestellt haben. Dennoch haften Sie Ihnen an. Was waren die Gründe trotzdem ins Rennen um das Rathaus zu gehen?
Swen Ennullat: Natürlich bleiben auch unberechtigte Vorwürfe an einem hängen. So funktioniert leider die Medienlandschaft nun mal. Ich bin für Gerechtigkeit und Ehrlichkeit angetreten. Und genau das tue ich wieder.
Der SPD-Funktionär Hanke soll kurz nach der Bürgermeister Stichwahl 2017, die er gegen Sie damals haushoch verlor, sinngemäß gesagt haben, dass Ihnen der Posten wegen fehlender Mehrheiten im Stadtrat nichts nütze. Im Fall Ihres Sieges im Juli wäre die Situation im Stadtrat ähnlich. Geht dann der Zoff im Stadtrat wieder von Neuem los?
Swen Ennullat: Die Hauptarbeit eines Bürgermeisters besteht in der Führung der Stadtverwaltung im Dienst der Bürgerinnen und Bürger. Medial inszeniert wurden jedoch Meinungsverschiedenheiten mit einigen Stadtverordneten. Mir hat der Abstand geholfen, Prozesse neu zu bewerten. Das geht sicher auch allen SVV Mitgliedern so.
Ihr Verhältnis zu einigen Stadträten gilt als belastet. Geht das noch überhaupt noch zu kitten und wenn ja, wie wollen Sie das im Fall Ihrer Wahl anstellen?
Swen Ennullat: Sacharbeit war und ist mein Fokus. Das Ziel für alle besteht darin, die Herausforderungen unserer schnell wachsenden Stadt kompetent und gleichberechtigt zu bewältigen. Das ist der gemeinsame Wählerauftrag. Neue Kommunikationsformen und Regeln werden dabei helfen.
Das Mittel des Bürgerentscheids, das wir jetzt quasi gelernt haben, kann auch für zentrale Fragen der Stadtentwicklung installiert werden. Damit erhalten wir in den wichtigen Fragen unserer Stadt den direkten Auftrag vom Bürger.
In Ihrer früheren Amtszeit hat sich nicht nur die Investitionstätigkeit in der Stadt vervielfacht. Sie können Erfolge in der Stadtentwicklung für sich verbuchen. Dennoch, wie wollen Sie diejenigen, die Sie im März abgewählt haben davon überzeugen, dass Sie der Richtige für Königs Wusterhausen sind? Warum rechnen Sie sich Chancen aus, die Wahl zu gewinnen?
Swen Ennullat: Für den bisherigen Zuspruch bedanke ich mich sehr. Dieser Rückenwind trägt meine Kandidatur. Ich habe große Demut vor dem Amt und es ist für mich nach wie vor das schönste der Welt. Ich möchte mich wieder mit aller Kraft für unsere Stadt einsetzen und verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Ich hoffe, dass die Menschen das spüren werden.

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