Die erzwungene Abwahl
Die erzwungene Abwahl
Die erzwungene Abwahl durch das „Bündnis 21“ von Swen Ennullat
sollte beweisen, dass die charakterlichen Defekte des Bürgermeisters
allein „Chaos und Stillstand“ erzeugt haben. Doch uns allen ist doch über
Jahre deutlich vor Augen geführt worden, wo die wesentlichen
Schwachstellen des politischen Apparates im Landkreis und in der Stadt
liegen. Erst diese Einsicht führte zu der Erkenntnis, dass die Geschicke
der Stadt auf andere Art anzufassen sind. So kam es zur echten
Gegenbewegung zu dieser eng verflochtenen und uns einengenden
Parteienstruktur.
Die Wahl von Swen Ennullat hätte das missbrauchte Vertrauen vieler
Menschen, ihren Lebensmut und ihre Kreativität wieder zurück bringen
können. Trotz allem und alledem. Das wollte das „Bündnis 21“ so nicht.
Aber das Vertrauen in die Redlichkeit der politischen Parteien war und ist
bis ins Mark erschüttert. „Die Politik versagt doppelt – politisch und
moralisch“, so die richtige Überschrift im MAZ – Leitartikel am 8. März
zu brisanten Ereignissen. Zu ergänzen ist nur noch: Im Großen wie im
Kleinen. Im Land wie in der Stadt.
Jetzt nach der Abwahl reden sie von Versöhnung. Doch was nicht
zusammen gehört, wird nicht zusammen finden. Der 7. März ist keine
Zäsur. Es wird nicht so werden, wie es vor Swen Ennullat war. Ein neuer
Bürgermeister, vom Bündnis mit lobhudelnden Worten auf den Schild
gehoben, wird von vielen Menschen mit Misstrauen, Unmut und
Ablehnung empfangen werden. Doch zuerst muss er ja erst einmal
gewählt werden. Wir werden sehen.
Dr. Dieter Füting
Niederlehme
Kommentare
Kommentar veröffentlichen