Abwahl - Nachlese

Abwahl-Nachlese: Eine typisch deutsche Geschichte

10. März 2021
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Das „Bündnis 21“ sucht in Königs Wusterhausen seine Identität. Ja, der Katzenjammer ist groß.

So paradox es klingen mag, das Bündnis ist krachend an der Wahl gescheitert. Swen Ennullat war nicht bereit, sich dem Interessenbündnis zu beugen. Er hat dem Druck standgehalten. Das politische Bündnis musste zum Äußersten gehen und die tiefe Spaltung der Stadtgemeinschaft provozieren.

Der Katzenjammer in KW ist groß. Denn es zeigt sich, dass trotz erreichter Abwahl des Bürgermeisters Wahlen nicht viel ausrichten können. Dr. Dieter FütingKönigs Wusterhausen ist gerade wegen dieses Bündnisses kein Hort der Demokratie geworden, sondern ein Synonym für Hinterzimmer Politik, Kungeleien und massive politische Einflussnahme auf Kritiker. Diese Tatsache haben die Wähler dem politischen Bündnis bescheinigt.

Der Katzenjammer in KW ist groß. Auch weil die politischen Kommentatoren von MAZ, rbb und KW Kurier nirgendwo den offensichtlichen Zusammenhang zwischen Parteiendenken, d. h. Machtdenken, und den höchst durchschnittlichen Persönlichkeiten dieses Bündnisses thematisiert haben. Stattdessen machen Journalisten und Leitartikelschreiber das, was sie oft tun: Sie personifizieren das erklärte Übel.

Anstatt die Persönlichkeit Ennullats gesellschaftlich zu erklären, werden seine ausgemachten Charakterzüge als sein individueller Defekt ausgelegt. Ja, wenn man zur politischen Analyse unfähig ist, ruft man nach dem Irrenarzt oder dem Wähler. Was zählt, meinte das Bündnis, ist schließlich nur der Stärkere zu sein.

Der Katzenjammer in KW ist groß. Wir alle sehen: Das politischenBündnis ist also nicht etwas, was so ganz anders wäre. Es ist nicht modern und es ist beleibe nicht demokratisch. Nach dreißig Jahren

Dominanz reden sie jetzt davon, dass wir uns Gedanken über die Zukunft von KW machen sollten. Diese Leute stehen nicht im Gegensatz zu irgendetwas, sie sind vielmehr aus dem Parteiendenken hervorgegangen und von diesem gefördert bzw. geprägt worden.

Dieses Bündnis hat die Illusion: Ganz Königs Wusterhausen hat sich in den Vorstellungen dieses politischen Bündnisses zu sehen und zu finden. Dem hätte sich alles unterzuordnen. Was für ein Irrsinn. Doch das ist ihre Corporate Identity. Eine typisch deutsche Geschichte.

One Response to Abwahl-Nachlese: Eine typisch deutsche Geschichte

Kommentare

  1. Danke, sehr sehr gut geschrieben, besser hätte man es nicht ausdrücken können. Ich sehe das Bündnis auch nur als einen Club an, die in einen stillen Raum sitzen und hinter dem Rücken, Leute zu defragmentieren suchen. Es ist niemals möglich einen Bürgermeister in KW zu finden, der sich so stark für KW einsetzt, aber auch gegenüber dem Bündnis seine Meinung vertreten kann. Wenn der neue BM gegen den Willen des Bündnis handelt, wird die nächste Abwahl besprochen und organisiert. Demokratisch wäre es doch nur, mit der Abwahl des BM muss auch der SVV aufgelöst werden. Denn eine Grundlage für SVV gibt es nicht mehr ohne BM.

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