Aus den Augen, aus dem Sinn? Ist die versprochene Aufklärung in Gefahr?


    Aus den Augen, aus dem Sinn? Ist die versprochene Aufklärung in Gefahr?

    Seit heute gibt es interessante Neuigkeiten aus Königs Wusterhausen.

    Olaf Rienitz – die bisherige rechte Hand der ehemaligen Bürgermeisterin Homuth – möchte scheinbar ins Rathaus nach Königs Wusterhausen wechseln. Er soll dort Büroleiter der dortigen Bürgermeisterin – Michaela Wiezorek – werden. Hört! Hört!

    Auf den ersten Blick könnte diese Personalie vielleicht verblüffen. Auf den zweiten Blick aber schon nicht mehr. Zumindest, wenn man Eins und Eins zusammenzieht. Herr Rienitz war bereits schon für Frau Homuth wichtig. Ein Lakai, wie er im Buche steht, könnte man meinen.

    Auf ihr Geheiß wurde er im Februar 2020 Gesellschaftervertreter der WiWO. Nach unserem Verständnis hat er dabei jedoch nicht die Interessen der Stadt Wildau – sie ist Eigentümerin dieses städtischen Unternehmens –  vertreten. Viel mehr entstand der Eindruck, dass wohl eher die persönlichen Interessen von Angela Homuth und Mark Scheiner unterstützt wurden. Letzterer ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der WiWO.

    Trotz vielfacher Anfragen von Stadtverordneten und Bürgern nach Aufklärung des dubiosen Grundstücksdeals in der Friedrich-Engels-Straße gab es diese nicht. Olaf Rienitz sollte alles gewusst haben, konnte aber eben auch alles verschweigen.

    Aufklärung war sooo nicht möglich. Bis heute weigert er sich, entsprechende Fragen in der Stadtverordnetenversammlung zufriedenstellend zu beantworten.

    Damit hat er zunächst Angela Homuth einen guten Dienst erwiesen. Wir sind davon überzeugt, dass das Ermittlungsverfahren gegen Frau Homuth einen anderen Verlauf genommen hätte, wären alle Fakten an die Öffentlichkeit gelangt.

    Stattdessen hat er nach unserem Empfinden aktiv daran mitgewirkt, Aufklärer in der Stadtverordnetenversammlung  zu denunzieren und mundtot zu machen. Olaf Rienitz hat wohl aus reinem Opportunismus die Dinge ganz einfach laufen lassen.

    Uns wurde zugetragen, dass allein unter seiner Gesellschaftervertretung in knapp drei Jahren bei der WiWO über 700.000,- Euro Anwaltskosten/Gerichtskosten aufgelaufen sein sollen.

    Mit der Wahl von Frank Nerlich kam für Olaf Rienitz nun eventuell das große Zittern. Denn Herr Nerlich hat als logische Folge der Ereignisse der letzten Jahre – auch seiner als viel geprügelter Stadtverordneter der Opposition – folgerichtig das Amt des Gesellschaftervertreters der WiWO übernommen. Damit hat er vollen Einblick in die vermuteten “Machenschaften” von Homuth, Scheiner, Schulze und deren Verbündeten.

    Frank Nerlich hat Aufklärung versprochen. Bis jetzt sind wir auch guter Dinge, dass ihm das gelingt. Er hat dazu nun aber auch die Pflicht, weil die Verantwortung dafür sonst auf ihn überspringt. Deshalb wäre er natürlich gut beraten, die Angelegenheiten im Interesse aller Wildauerinnen und Wildauer beherzt in die Hand zu nehmen.

    Die personelle Rochade um Olaf Rienitz hat natürlich ein starkes Geschmäckle. Mit dem Wechsel nach Königs Wusterhausen könnten Angela Homuth und Mark Scheiner das Ziel verfolgen, den Mitwisser aus der Schusslinie zu nehmen.

    Bisher war Rienitz bei fast jeder Sitzung der Stadtverordnetenversammlung dabei und musste Rede und Antwort stehen. Dazu kommt es dann nicht mehr. Seine Hoffnung wird sein: Aus den Augen, aus dem Sinn. Zumal es ihm stets gelang, “unangenehme” Fragen durch zuweilen respektloses Auftreten abzubügeln. Wir durften mehrmals Zeugen solch eines Prozederes werden.

    Die Stadtverordneten in Königs Wusterhausen – die übrigens bereits in der morgigen SVV darüber zu entscheiden haben – sollten sich Olaf Rienitz sehr gut anschauen.

    In seinen vielen Berufsjahren in Wildau hat er nicht nur nach unserem Verständnis keinen nennenswerten Fußabdruck hinterlassen, obwohl er viele Jahre für die Wirtschaftsförderung verantwortlich war. Er wurde schlicht nicht wahrgenommen. Zumindest von uns nicht. Erst mit dem Amtsantritt von Angela Homuth begann seine unrühmliche „Glanzzeit“.

    Wenn die Stadtverordneten einen Büroleiter suchen, der der Bürgermeisterin aus der Hand frisst, ist er genau der Richtige. Wenn sie jedoch jemanden mit Format und Anstand wollen – der für Transparenz, Kompetenz und Leistung steht – sollte sie sich wohl besser für jemand anderen entscheiden.

    Für Wildau und den neuen Bürgermeister wäre der Weggang von Olaf Rienitz eigentlich eher ein Segen. Natürlich um den Preis, dass schon wieder die Vetternwirtschaft im SPD-Milieu Erfolg hat… denn sie bahnt sich auch hier wieder einmal an..

    So oder so. Der Weggang von Olaf Rienitz darf allerdings nicht bedeuten, dass die Aufklärung der Vorgänge der letzten Jahre  – insbesondere rund um die WiWO – vernachlässigt wird. 

    Aus den Augen sehr gern, aber bitte nicht aus dem Sinn. Erst recht nicht aus der Verantwortung.

    Wir sind gespannt.



                    

    Kommentare

    Beliebte Posts aus diesem Blog

    Ein Aufruf an alle Bürger und Bürgerinnen der Stadt Königs Wusterhausen

    Ausschuss empfiehlt Abriss von 420 Garagen

    Fűreinander Miteinander,Dahme Spreewald ????